Anon A. (.
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An die jungen Männer und Frauen, die was erreichen wollen:
Glaubt den Werbungen, die grad kursieren nicht. Das ist nur Schall und Rauch.
Bitte nehmt euch die Zeit und liest die Beispiele unten und erspart euch vieles.
Nachschicht zahlt sich hier nicht aus, denn es gibt keine (!) Nachtschichtzulage.
Es gibt ein Stundengeld in der Nacht, was ca 1,50 € mehr pro Stunde ist.
Jeder andere Schichtarbeiter in anderen Firmen lacht über so was. Das wird einem aber erst viel später gesagt und im Arbeitsvertrag ist es so gut umschrieben, dass man jemanden von der AK als Übersetzer braucht.
Außerdem startet man Sonntag Nacht und hört Samstag früh auf... toll oder?
Good bye social life...
Samstags eine Sonderschicht ist eine Selbstverständlichkeit, selbst wenn erst mal Donnerstag Nachmittag gefragt bzw. eingeteilt wird.
Wer aber seinen Ehrgeiz und seine Gesundheit verbrennen will, ist hier bestens aufgehoben.
Hier wird man langsam aber sicher verbrannt.
Hier herrscht eine extrem Antiquierte Firmenpolitik.
Die "Alten Hasen" halten fest zusammen und die jungen Neuen werden fest verheizt und wie Weihnachtsgänse ausgenommen.
Erfahrungswerte werden nicht oder zu spät weiter gegeben - was zu Ausfällen führt und danach mit Spott und Hohn veredelt wird.
Ideen werden gestohlen oder Verworfen...
Es wird zwar gelächelt und gewunken, aber so viel Geläster hinter den Rücken von anderen Mitarbeitern habe ich noch nie erlebt.
Die Vorgesetzten erhalten fette Provisionen und die neuen bekommen die Sonderschichten.
In meinen letzten Monaten hatten mein Kollege, der auch neu und jung war, und ich jeweils 8 Sonderschichten (immer Samstags!!!)
Die Alten hatten nur 1 oder 0.
Gehaltserhöhungen werden wehement abgelehnt.
Aber Millionen Euro werden für eine Anlage ausgegeben, die so gut wie nie ausgelastet ist. Für gute Ideen gibt es kein Geld.
Zu Weihnachten gab es als Geschenk einen Frisbee, Labello und eine flasche abgelaufenen Apfelsaft gespritzt... Das lässt tief blicken oder?
Wenn was nicht passt, zb wenn sich Urlaube überschneiden, wird geschrien, gepetzt und gedroht. Eine Aussprache oder Kompromiss wäre ja auch zu umständlich und modern.
Die Post hat eine Gewerkschaft, die nicht sonderlich hilfreich ist. Wenn man sich an die Obrigkeiten wenden will, kann man sich gleich darauf einstellen, dass sich absolut nichts zum positiven ändert.
Wenn man auf sein Recht besteht (zb. Urlaub bei Todesfall, Pflegeurlaub) wird einem so ziemlich jede Hürde in den Weg gelegt.
Das Vorgesetztenverhalten ist mies. Logik und Verständnis gibt es nicht.
Wenn sich Mitarbeiter von Paket und Brief auf einen schnellen Kaffee treffen, hagelt es Konsequenzen. Eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen ist strikt verboten! Kündigungen deswegen wurden schon durchgesetzt!
Wenn jemand krank wird, muss mann schnell mal ein paar Wochen spontan 12-Stunden Schichten schieben.
Die Arbeit ist sehr repetitiv und anstrengend wegen der Schicht.
"Burnout" oder "Boreout" sind hier an der Tagesordnung.
Wer der Werbung von einer 4-Tage Woche glaubt, Pech. Alleine von der Logik her kann das nicht funktionieren.
Aber es gibt auch was positives:
Mann kann mit dem Scooter in den Hallen fahren.
